Informelle Arbeitsgruppe „LM-Spurenstoffe“
(LM-Chem Community)
Hintergrund:
Der Deutsche Wetterdienst hat für regionale Wettervorhersagen in Europa das Modellsystem LM (Lokalmodell, http://www.dwd.de/de/FundE/Analyse/Modellierung/lm.htm ) entwickelt. Das Modell ist inzwischen in mehreren Varianten operationell bei verschiedenen Wetterdiensten in Europa im Einsatz (LM, aLMO, LAMI, LM-GREECE, LM-POLAND, LM-ROMANIA, EURO-LM (I), COSMO LAPS). Durch den modularen Aufbau, die strukturierte Programmierung und die Unterstützung und Weiterentwicklung durch den DWD und verschiedene Forschungseinrichtungen ist das LM sehr gut als dynamisches Basismodell für weitergehende Anwendungen geeignet.
Aus diesen Gründen haben verschiedene deutsche Forschungseinrichtungen, die auf dem Gebiet der atmosphärischen Spurenstoffe arbeiten, eigene Weiterentwicklungen vorgenommen oder geplant, um auf der Grundlage von LM komplexere Modellsysteme (LM-ART durch IMK-TRO Karlsruhe http://www-imk.fzk.de/tro/ACP/index.html ; LM-MUSCAT durch IfT Leipzig http://www.tropos.de/model/model.html ) auch für die Berechnung der Spurenstoffausbreitung mit den wichtigsten Gasphasenreaktionen und Aerosolwechselwirkungen zu erstellen. Es existieren darüber hinaus Pläne das LM als Regionalmodell in globale Modelle zu integrieren (z.B. MPI Mainz, http://www.messy-interface.org/ ).
Ziele der informellen Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe beabsichtigt, in enger Kooperation wesentliche Weiterentwicklungen des LM zur realistischen Behandlung gas- und partikelförmiger Substanzen zu verfolgen. Da die potentiellen Entwicklungs- und Anwendungsfelder groß sind und im wesentlichen komplementäre wissenschaftliche Interessen verfolgt werden, bietet es sich an, sowohl auf der wissenschaftlichen als auch auf der modelltechnischen Ebene zu kooperieren.
Hierbei werden die sich ergänzenden Kompetenzen der beteiligten Gruppen genutzt und hohe wissenschaftliche und modelltechnische Qualitätsstandards sichergestellt. Die Arbeitsgruppe soll auch die Einbindung von LM-Varianten in andere Modellsysteme und Kopplungs-verfahren unterstützend begleiten.
Die Gruppe ist für weitere Interessenten aus wissenschaftlich tätigen Einrichtungen, die beabsichtigen das LM oder da CLM als meteorologischen Treiber für die Behandlung von luftchemischen Vorgängen unter Einbeziehung reaktiver Aerosolpartikel zu verwenden, offen. Sie wird bedarfsweise Vereinbarungen zur Wahrung der Urheberrechte bei der Übertragung von know-how und Programmbausteinen zwischen den Partnern treffen.
Aktivitäten
Die Arbeitsgruppe hat ein erstes Treffen am 13.6.2006 im Forschungszentrum Karlsruhe veranstaltet und plant ein zweites Treffen Ende des Jahres 2006 in Leipzig.
Das Protokoll der Sitzung am 13.6.2006 sowie die Präsentationen sind im internen Bereich herunterladbar.
Zusammensetzung der Arbeitsgruppe und Ansprechpersonen
Universität Bonn, Meteorologisches Institut, Prof. A. Bott
Brandenburgische Universität Cottbus, Prof. Dr. E. Schaller
Forschungszentrum/Universität Karlsruhe, IMK-TRO, Dr. B. Vogel, Prof. Dr. Ch. Kottmeier
Forschungszentrum Karlsruhe, IMK-ASF, Prof. Dr. H. Fischer, Dr. R. Ruhnke
Institut für Troposphärenforschung, Leipzig, Prof. Dr. E. Renner, Dr. R. Wolke
Max-Planck-Institut Mainz, Prof. Dr. J. Lelieveld, P. Jöckel
Universität Mainz, Prof. Dr. H. Wernli, Dr. J. Trentmann
Deutscher Wetterdienst Offenbach, U. Schättler