Langandauernde, intensive stratiforme Niederschläge führen immer wieder zu Hochwasserereignissen in größeren Flusseinzugsgebieten. Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Zunahme des Niederschlags im Bereich der Mittelgebirge. Diese wird jedoch derzeit oft nur unbefriedigend von numerischen Modellen wiedergegeben. Um in Zukunft die Vorhersage zu verbessern, muss ein tief greifendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen atmosphärischen Parametern und der orografisch bedingten Niederschlagszunahme erreicht werden. In dieser Arbeit wird versucht, solche Zusammenhänge aus routinemäßig vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gemessenen Daten abzuleiten. Dabei werden die Mittelgebirge Harz, Rothaargebirge und Thüringer Wald/Erzgebirge untersucht. Es zeigt sich, dass insbesondere das Produkt aus Froude-Zahl und Feuchtetransport ein gutes Maß für die orografisch bedingte Niederschlagszunahme ist. Außerdem werden ausgewählte Starkniederschlagsereignisse im Rothaargebirge und Thüringer Wald mit einem am Institut entwickelten diagnostischen Niederschlagsmodell simuliert um die räumliche Verteilung des Niederschlags in hoher Auflösung zu charakterisieren.