Erfolgreicher Abschluss der Messkampagne „Swabian MOSES“
Im Oktober 2021 wurde die im Mai begonnene Messkampagne „Swabian MOSES“ im Raum Schwäbische Alb/ Neckartal erfolgreich abgeschlossen. „MOSES“ (Modular Observation Solutions for Earth Systems) ist ein mobiles Beobachtungssystem der Helmholtz Gemeinschaft und beinhaltet unter anderem auch den KITcube. Die Messkampagne „Swabian MOSES“ hat das Ziel die gesamten Ereignisketten der beiden hydro-meteorologischen Extreme Starkregen und Dürre besser zu verstehen, von deren Entstehung in der Atmosphäre bis hin zu ihren Auswirkungen auf die Umwelt. Um diese Vielfalt an Forschungsgebieten abzudecken, kooperieren Wissenschaftler*innen vieler verschiedener Fachrichtungen und Institutionen, die Hauptkoordination übernahm das IMK-TRO (KIT).
Während der Messkampagne gab es sieben Zeiträume mit besonders günstigen Bedingungen für das Auftreten von starken konvektiven Zellen (Gewitter) im Untersuchungsgebiet, sodass sieben IOPs (Intensive Observation Periods) ausgerufen wurden. Während dieser IOPs waren Forschende vor Ort und führten zusätzlich zu den automatisierten Messsystemen weitere Messungen durch, z.B. mit Hilfe von Ballonsondierungen, Flugzeugen, Wasserproben oder einem neuen mobilen Cosmic-Ray Rover. Außerdem testete ein Team wissenschaftlicher "storm chaser" zum ersten Mal kleine Schwarmsonden.
Besonders interessante Ereignisse konnten am 23. Juni 2021 und am 28. Juni 2021 beobachtet werden. Am 23. Juni zog über den Hauptstandort Rottenburg eine Superzelle hinweg mit ihren typischen Begleiterscheinungen wie heftigem Starkregen und Hagel. Die Entstehung eines Hagelgewitters im Untersuchungsgebiet konnte am 28. Juni 2021 vermessen werden. Vor allem diese beiden Tage liefern wichtige Messdaten zum besseren Verständnis der Entstehung, Intensivierung und der Auswirkungen solcher konvektiven Ereignisse.
Neben den wertvollen Messungen fand ein intensiver Austausch zwischen Forschenden verschiedener Institutionen statt. Beschäftigte des KIT, des Deutschen Wetterdiensts und des Sonderforschungsbereichs Waves To Weather haben einige der Messstandorte besichtigt und dabei Anknüpfungsideen zur weiteren Zusammenarbeit entwickelt. Darüber hinaus gab es großen Andrang an den zwei Tagen der offenen Tür in Rottenburg am Neckar und Nürtingen, an dem alle Interessent*innen einen Einblick in die Arbeiten und Forschungsziele der Kampagne erlangen konnten. Auch seitens der Medien gab es großes Interesse. So waren unter anderem Journalisten von Zeitungen, der Bayrische Rundfunk (BR), der Südwestrundfunk (SWR) und Wetteronline zu Besuch. Somit können alle Beteiligten auf eine erfolgreiche Messkampagne mit interessanten Ereignissen zurückblicken, die uns in der Zukunft z.B. helfen wird, Mechanismen und Prozesse zur Auslösung und Intensivierung von Gewittern besser zu verstehen.
Weitere Informationen über Messgebiet, Instrumente und deren Standorte, Messdaten und Ziele der Messkampagne „Swabian MOSES“ sind auf der Webseite der Kampagne zu finden: https://www.swabianmoses.de
Arbeitsgruppe: "Landoberflächen und Grenzschicht" (Melissa Latt)