1. ClimXtreme - Modul A Treffen findet in Karlsruhe statt
Am 9. und 10. Januar 2020 fand am IMK das erste Projekttreffen des Modul A, Physik und Prozesse des Projektes “Klimawandel und Extremereignisse” (ClimXtreme) statt. Über dreißig internationale Kollegen von zehn führenden deutschen Forschungseinrichtungen kamen im Gebäude der IMK-TRO auf dem Campus Nord zusammen, um das kürzlich gestartete Projekt ClimXtreme zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Die gesamte Lenkungsgruppe (A. Hense - Uni Bonn, C. Kottmeier - IMK-TRO, F. Kaspar -DWD und U. Ulbrich – FU Berlin) nahm ebenfalls an dieser Sondersitzung teil.
Diese vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Initiative hat das Ziel, zwei der wohl am häufigsten gestellten Fragen an Wissenschaftler zum Thema Klimawandel zu beantworten: Inwieweit hat der Klimawandel in der Vergangenheit zu mehr Wetterextremen geführt? Und wird der erwartete zukünftige Klimawandel das Auftreten solcher Wettertypen verändern? Um die Auswirkungen des Klimawandels auf das Erdsystem zu untersuchen bedarf es eines besseren Verständnisses und einer statistischen Quantifizierung dieser Wetterextreme, um beispielsweise beurteilen zu können, in welchem Ausmaß die beobachteten Veränderungen von Wetterextremen auf menschliche Einflüsse zurückzuführen sind.
Zu diesem Zweck werden in ClimXtreme die existierende großen Ensembles von Klima- und Wettersimulationen aus deutschen und internationalen Forschungsprogrammen wie MiKlip, HD(CP)2, REKLIM, CMIP oder CORDEX, die insgesamt viele tausend Simulationsjahre umfassen, analysiert und mit den neuesten Beobachtungen und Reanalysedaten verglichen, um die Validierung der erzielten Ergebnisse sicherzustellen. Ein Highlight des Projekts ist der Einsatz eines gemeinsamen Computerauswertungssystems, das von der Freien Universität Berlin (FREVA) entwickelt wurde und als kollaborative Drehscheibe für Datenspeicherung und Softwareentwicklung arbeitet. FREVA wird einen schnelleren Daten- und Code-Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen in einer einfach zu bedienenden Low-End-Webanwendung ermöglichen. Die Zusammenarbeit zwischen interdisziplinären Arbeitsgruppen bietet neue Möglichkeiten, da nicht nur die Atmosphärenphysik und deren Prozesse (Modul A), sondern auch die statistischen Methoden und Attribution (Modul B) und die Wirkungsanalyse (Modul C) untersucht werden.
Das IMK ist mit vier Teilprojekten der größte Partner von Modul A. Die Projekte haben ein verbessertes Verständnis der Prozesse, die zu den verschiedenen Typen extremer Wetterereignisse in Mitteleuropa führen, zum Ziel. Im Einzelnen werden Extremniederschlägen im Projekt A1 "Skalenabhängige Prozessdarstellung und Sensitivitätsanalyse für die schwersten Extremereignisse“ (SEVERE). Hitzewellen stehen im Fokus des Projekts A5 "Die Rolle multiskaliger dynamischer Prozesse bei der Gestaltung jüngster und zukünftiger extremer Hitzewellen über Deutschland“ (DynProHeat). Die Dynamik und Statistik von Zyklonen und großräumigen Zirkulation wird in A6 "Intensität und Strukturveränderungen extremer Zyklonen mittlerer Breiten in einem sich erwärmenden Klima" (CyclEx) analysiert. Schließlich werden die Variabilität und Charakteristika schwerer konvektiver Stürme in A7 "Langzeitvariabilität und zeitliche Clusterbildung schwerer Gewitter in einem sich ändernden Klima" (VarCluST) untersucht.
Wir wünschen einen erfolgreichen Start von ClimXtreme und viele fruchtbare und interessante Ergebnisse in Erwartung des Kick-off-Treffens, das im April in Berlin stattfinden wird!
Figure 1. Group picture of the 1st ClimXtreme - Module A meeting at IMK on 9th-10th January, 2020
Webpages:
Project page: www.climxtreme.de
Funding announcement: https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1477.html
Contact:
Christoph Kottmeier (christoph kottmeier ∂ kit edu)