Langzeitliche Variabilität von hagel-relevanten Großwetterlagen in einem Ensemble regionaler Klimamodelle
- Forschungsthema:Hagelgefährdung
- Typ:Diplomarbeit
- Datum:2011
- Betreuung:
Kunz, M., Kottmeier, Ch.
- Bearbeitung:
Kapsch, Marie
- Links:Volltext (PDF)
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Kurzbeschreibung
In den vergangenen Jahren konnte die SV SparkassenVersicherung AG eine Zunahme der Tage
beobachten, an denen Hagelschäden auftraten. Eine solche Zunahme führt zu Problemen besonders
für Versicherungen, das Baugewerbe und die Landwirtschaft. Laut des vierten Sachstandsberichtes
des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC; IPCC, 2007) konnte im letzten
Jahrhundert (1906-2005) auch eine Zunahme der globalen Mitteltemperatur um ca. 0,74° C
(±0.18° C) beobachtet werden. Dies wirft die Fragen auf, ob die Änderung der Temperatur mit
den Änderungen der Häufigkeit von Hagelereignissen zusammenhängt und welche zukünftigen
Entwicklungen zu erwarten sind.
Problematisch ist allerdings, dass Gewitter nur lokal begrenzt auftreten. Die typische horizontale
Ausdehnung liegt häufig bei weniger als einigen Kilometern. Daher können Gewitter von meteorologischen
Bodenstationen oft nicht erfasst werden. Auch Fernerkundungsmessgeräte, wie z. B.
das Radar, sind noch nicht in der Lage Hagel zu registrieren, da bisher kein eindeutiger Zusammenhang
zwischen Radarreflektivität und Hagel bzw. Regen gefunden werden konnte (Kunz and
Puskeiler, 2010; Sauvageot, 1992). Zudem können Gewitter von Klimamodellen nicht abgebildet
werden, da deren horizontale Auflösung meist geringer ist als die räumliche Ausdehnung der
Gewitterzellen. Aufgrund der Problematik bei der Erfassung von Gewitterstürmen stehen daher
keine ausreichend lange Zeitreihen zur Verfügung um mögliche Änderungen der Hageltage über
einen langen Zeitraum zu untersuchen.
Um dieses Problem zu umgehen werden im Folgenden für die Auslösung von hochreichender
Konvektion wichtige Parameter untersucht. Die Prozesse der Auslösung sind zum einen gut verstanden
und zum anderen besser messbar. Parameter die die Auslösung beschreiben sind die thermische
Schichtung der Atmosphäre, der Feuchtegehalt und die großräumige Hebung. Es wird
angenommen, dass Änderungen dieser Parameter die Wahrscheinlichkeit, mit der Gewitter auftreten,
beeinflussen. Unter Verwendung dieser Parameter lassen sich Großwetterlagen definieren,
welche dann zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Informationen über das Hagelpotential
liefern.