Ein neues Projekt, Co-HYDIM-SA, zielt auf die Verbesserung der Wassersicherheit im südlichen Afrika ab

Co-HYDIM-SA wird die Wassersicherheit für Millionen von Menschen im südlichen Afrika verbessern, die derzeit unter einer der schlimmsten Dürren leiden, welche die Region je erlebt hat.
Abb.1: Feldbegehung im Cuvelai Einzugsgebiet (Nordnamibia) im Oktober 2024
als Teil des CUVEWIS Ko-Design Workshop.
Die Region ist derzeit von einer schweren Dürre betroffen (Photo: A. Fink).

Co-HYDIM-SA (Co-Design of Hydrometeorological Information System for Sustainable Water Resources Management in Southern Africa) ist eines der sieben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekte zur Wassersicherheit in Afrika (WASA). Das Projekt zielt darauf ab, die Bewirtschaftung der Wasserressourcen durch die Bereitstellung verbesserter und einfach zu bedienender Softwaresysteme zur Überwachung und Vorhersage hydrometeorologischer Parameter wie Niederschlag, Flussabfluss oder Bodenfeuchte im südlichen Afrika zu optimieren. Dadurch wird die Wassersicherheit in der Region zu erhöht. In zwei grenzüberschreitenden Flusseinzugsgebieten, dem Cuvelai (Namibia/Angola) und dem Notwane (Botswana/Südafrika), wird das Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren (2024-2028) gemeinsam mit den Beteiligten Frühwarnsysteme konzipieren und entwickeln. Durch die Kombination neuartiger Ansätze der sub-saisonalen bis saisonalen (S2S) Vorhersage, der hydrologischen Modellierung und des maschinellen Lernens werden das Cuvelai-Frühwarnsystem (CUVEWIS) und das Frühwarninformationssystem (EWIS) des Gabarone-Staudamms im Einzugsgebiet von Notwane entwickelt.

Ein Team von Wissenschaftlern aus Deutschland (KIT, Universität Bonn, Goethe-Universität Frankfurt, Internationales Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel und Deutscher Wetterdienst) und Afrika (University of Namibia, Botswana University of Science and Technology, Stellenbosch University) arbeitet zusammen mit Partnern aus der Industrie und Interessengruppen an der Konzeption und Entwicklung der Vorhersageprodukte und der Frühwarnsysteme. Die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern wird die Entwicklung von Produkten und Systemen ermöglichen, die auf die Region zugeschnitten sind, und auch die langfristige Nachhaltigkeit sicherstellen, insbesondere nach dem Ende des Projekts. Um das Projekt offiziell zu starten, wurden vom 30. September bis zum 7. Oktober 2024 in Namibia und Botsuana eine Reihe von Kickoff-, Data-Mining- und Co-Design-Workshops abgehalten. Diese Workshops folgten auf die Auftaktveranstaltung des WASA-Projekts, die vom 25. bis 27. September 2024 in Stellenbosch, Südafrika, mehr als 110 Wissenschaftler, Regierungsvertreter und Industriepartner aus allen WASA-Projekten zusammenbrachte.

Abb.2: Co-HYDIM-SA Kickoff, EWIS Ko-Design und Daten-Workshop an derBotswana University of Science and Technology, Palapye (Botswana)im October 2024 (Photo: Co-HYDIM-SA/BIUST)

Am KIT wollen wir unser umfangreiches Fachwissen über sub-saisonale bis saisonale Vorhersagen (S2S) nutzen, um die Qualität der Wettervorhersagen für die Region mit Vorlaufzeiten von einigen Wochen bis zu einem halben Jahr zu verbessern. Wir werden die neuesten Nachbearbeitungs- und maschinellen Lerntechniken einsetzen, um diese Vorhersagen zu korrigieren und zu erstellen. Unterstützt werden wir dabei auch von der Alitiq GmbH, einem in Deutschland ansässigen Privatunternehmen, das sich auf Wetter- und S2S-Vorhersagen für den Energiesektor spezialisiert hat. Diese Vorhersagen, die routinemäßig über CUVEWIS und EWIS veröffentlicht werden, werden auch als Input für die hydrologischen Modelle verwendet, die für die Untersuchungsgebiete entwickelt und/oder verbessert werden.

 

Arbeitsgruppe: Tropenmeteorologie