Das Meereis der antarktischen Ozeane spielt für das Klima der Polargebiete eine entscheidende Rolle und beeinflusst die Kopplung zwischen Atmosphäre und Ozean. Innerhalb dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit Variabilitäten auf verschiedenen Zeitskalen im Meereis vorhanden sind und wie diese mit der allgemeinen Zirkulation der Südhemisphäre einhergehen. Die Analyse langjähriger Zeitreihen der Eisgeschwindigkeit und ihrer Varianz dokumentiert ausgeprägte Schwankungen und regional starke Abnahmen. Diese Verlangsamung steht in Übereinstimmung mit dem positiven Trend des sogenannten "Southern Annular Mode" in den letzten Jahrzehnten. Auf kleinerer Zeitskala sind die mehrjährigen Schwankungen durch den Eigenmode der "Southern Oscillations“ auch in der Meereisdrift und ihren kinematischen Parametern wiederzufinden. Dies wird besonders in den gegensätzlichen Ausprägungen von Anomalien im pazifischen Sektor und östlich der Antarktischen Halbinsel deutlich. Des weiteren ergibt sich, dass für Anomalien in atmosphärischen Parametern und Meereisausdehnung, die mit der ostwärts wandernden Antarktischen Zirkumpolarwelle verbunden sind, auch eine Kopplung mit der Eisdrift und ihrer Varianz im Inneren des Packeises nachweisbar ist. Die jahreszeitliche Umverteilung der Masse in der Atmosphäre, die sich in der „Southern Semiannual Oscillation“ wiederspiegelt, zeigt sich auch im Geschwindigkeitsfeld des Meereises. Dies ist auf die enge Beziehung zwischen Druckverteilung und Windfeld sowie durch den vom Wind an das Eis übertragenen Impuls zu erklären. Die dynamischen und thermodynamischen Beiträge zur Verlagerung des Eisrandes können unter Nutzung der Eisdriftdaten konsistent erklärt werden.