Auf der Spur des Geheimnisses riesiger Staubpartikel
Sie geben nach wie vor Rätsel auf: riesige Mineralstaubpartikel. Mit Durchmessern von 100 Mikrometern und mehr – der Größe von Sand wie am Strand – sind sie mehrere zehnmal größer als typische Staubpartikel. Trotz ihrer bemerkenswerten Größe und ihres entsprechend großen Gewichtes, sind die riesigen Partikel offenbar fähig sich über tausende von Kilometern in der Luft zu bewegen. Wie das möglich ist, ist aktuell nicht bekannt. Es gibt allerdings einige Hypothesen zu Prozessen, die mitverantwortlich sein könnten, z.B. elektrische Ladung, die Partikelform, turbulente Wirbel sowie günstige Wetterbedingungen wie starke Aufwinde in Gewittern. Die Bestätigung oder Widerlegung dieser Hypothesen hat sich allerdings bisher als schwierig herausgestellt.
Die Helmholtz Nachwuchsgruppe „Mineralstaub“ hat sich zum Ziel gesetzt in einer internationalen Feldmesskampagne den nächsten Schritt zur Lösung des Rätsels um die riesigen Staubpartikel zu gehen. Mit Hilfe von neuartigen Aerosolmessgeräten, von denen manche speziell zur Messung der riesigen Staubpartikel weiterentwickelt wurden, und hochentwickelten meteorologischen Messungen des KITcube Beobachtungssystems, soll festgestellt werden wieviele riesige Staubpartikel emittiert und in Höhen transportiert werden, in denen Sie über große Distanzen transportiert werden können. Neben der Partikelgröße ist auch deren Zusammensetzung ein Fokus der Kampagne. Der Anteil verschiedener Minerale in Staubpartikeln hat Einfluss auf deren Klimaeffekt.
Die Messkampagne wird gemeinsam vom IMK-TRO (wissenschaftliche Hauptverantwortliche Dr. Martina Klose) und dem Barcelona Supercomputing Center (wissenschaftlicher Hauptverantwortlicher Dr. Carlos Pérez García-Pando) organisiert und vereint erstklassige Mineralstaubexpertinnen und -experten aus Europa, Jordanien und den USA. Im September 2022 wird die Gruppe hochmoderne bodengebundene meteorologische und Aerosol-Messgeräte – sowohl in situ als auch Fernerkundung – in der Wüste nördlich von Wadi Rum in Jordanien installieren. Im Erfolgsfall wird die Kampagne Daten zur Staubemission und bodennahem Staubtransport in bisher nicht erreichtem Detaillierungsgrad und Umfang generieren.
Detaillierte Informationen und Aktuelles zu J-Wadi gibt es hier: https://www.imk-tro.kit.edu/11800.php