Ungewöhnliche atmosphärische Strukturen im Radarbild

  • Autor:

    Blahak, U., Beheng, K.D.,

  • Quelle: Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Universität Karlsruhe/
    Forschungszentrum Karlsruhe (2006)
  • In diesem Beitrag wird ein Phänomen untersucht, das in einem Artikel von Asmus (2005), erschienen in den DMG-Mitteilungen Nr. 3/4 2005, angesprochen wurde. Hierbei geht es um Radarechos vom 19.7.2005 über Norddeutschland, die offensichtlich nicht in Zusammenhang mit sichtbaren Wolken oder auch messbarem Niederschlag gestanden haben. Asmus hat in Zusammenarbeit mit Kollegen und internationalen Radarexperten bereits eine detaillierte Untersuchung angestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Echos nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern von so genanntem Chaff herrühren, wie er gelegentlich von militärischen Luftfahrzeugen im Rahmen von Übungen zur Störung von Suchradars ausgebracht wird. Da die Angelegenheit in der Presse und im Internet immer größere Kreise zog und z.T. unqualifizierte Äußerungen hervorrief, wird in diesem Beitrag das Phänomen nochmals analysiert und diskutiert. Ziel des vorliegenden Artikels ist darüber hinaus eine Versachlichung der Diskussion über „Geisterwolken“, wie sie in der Presse genannt wurden. Es werden nochmals verschiedene Hypothesen über die mögliche Entstehungsursache der Radarechos beleuchtet, aber im Wesentlichen ergibt sich dieselbe Schlussfolgerung über die Genese der ungewöhnlichen Strukturen wie bei Asmus (2005).